Blick auf eine Stadionwand, darauf steht "FC Energie Cottbus" und darunter Werbung für "feldschlößchen"

Ach, Cottbus, Tor zum Spreewald, Heimat des Stadions der Freundschaft und des FC Energie. Zuletzt sahen wir uns am 31. Oktober, als Babelsberg in einer nicht wirklich mitreißenden Partie mit zwei Gegentoren nach Haus geschickt wurde. Es waren nur wenige Zeug*innen zugegen, die organisierte Fanszene boykottierte den Auftritt wegen der verpflichtend personalisierten Eintrittskarten. Das Bier war beheizt, nur das alkoholfreie in angemessener Trinktemperatur.

Zum Halbfinale des Landespokals sollte nun alles anders sein. Und tatsächlich reisten mehrere Hundert Fans aus Babelsberg an. Warmes Bier gab es auch keins im Stadion, da man den Alkoholausschank gleich komplett aussetzte. Bravo.

Blick in ein Fußballstadion, auf dem Rasen mehrere Fahnenträger mit großen rot-weißen Bannern
„Auf wie viele Arten kann man rot und weiß auf einem Stofffetzen kombinieren?“ Energie: „Ja.“

Das Spiel war auch besser, das der Cottbuser jedenfalls, die dieses Mal absolut verdient erneut 2:0 gewannen. Was soll man sagen. Die Equipe aus Potsdam spielte die ersten zehn Minuten ganz ordentlich mit und danach gar nicht mehr. Das einzig spannende an der Partie war am Ende die Frage, gegen wie viele Abschlüsse sich Keeper Jannick Theißen würde stemmen können. Ihm verdanken die Babelsberger das fast noch gesichtswahrende Ergebnis.

Die Cottbuser Tribünen waren dafür eine Katastrophe. Völliges Versmaßversagen bei den Schmähbannern. Über den Inhalt der dahergestolperten Botschaften wollen wir lieber kein Wort verlieren. Das Stadion der Freundschaft eben, Abbild einer ganzen Region. Irgendwie ganz nett anzuschauen – aber die Leute, die Leute… Fühlt sich halt an, wie eine Antifa-Demo mit Eintritt. Is natürlich blöd, wenn die anderen gewinnen.

Straßenboden, eingenebelt von blauem Rauch, am oberen Bildrand sieht man Menschenstehen
Ich war’s nicht

Ein Großaufgebot uniformierter Babysitter begleitete die Reisegruppe auf Hin- und Rückwegen, inklusive Zugfahrt von und nach Berlin-Ostkreuz. Ernsteres Gerangel oder gar Zusammenstöße konnten wir nicht beobachten. Auch von Attacken, wie jener auf einen Nulldrei-Mitarbeiter beim letzten Besuch, war zum Glück zunächst nichts zu hören. Das Berlin-Brandenburg-Ticket für die überfüllte Bahn, in der natürlich nicht kontrolliert wurde, verbuchen wir mal als unseren Beitrag zur Energiewende. (krt)

Blik auf einen Bahn-Haltepunkt "Brand Tropical islands", dahinter einzelne Bäume und ein heruntergekommenes Haus
Sehenswürdigkeiten auf dem Weg nach Cottbus

Von BoB