Schon in der Ringbahn zeigte sich Polizeipräsenz – Unbeteiligte mögen sich dann immer fragen, was das soll. Welche Berufspendler *innen am Donnerstagabend am Ostkreuz wissen schon von der Regionalliga Nordost? Die Eingeweihten aber erkennen sich. Weinrot oder eben Blauweiss in diesem Falle. Höfliche Distanz, soweit wir das beobachten konnten. Nach dem Überfall auf der Rückfahrt der Babelsberger Fanbusse vom Auswärtsgig in Greifswald schaut man ja doch etwas genauer hin.
Die Schmähgesänge im Sportforum Hohenschönhausen dann aber wieder gewohnt unterirdisch. Obwohl, einer war doch recht lustig: „Eure Eltern wähl‘n die AfD“ (Zur „Einer geht noch, einer geht noch rein“-Melodie). Die Security vor Ort tatsächlich beinahe herzlich, Bier- und Bratwurststand im Gästebereich waren rasend schnell unterwegs. Respekt.
Zweite Minute, Tor für Babelsberg. Ein Schuss, ein Tor, so schön. Und dann? Um es mit Hildegard Kneef zu sagen: Von nun an gings bergab. Nee, es war kein blödes Gebolze oder so. Nulldrei war schon ganz ok, aber ganz ok ist eben im Traum nicht genug. Auch nicht gegen den Tabellenzwölften in dieser krassen Saison. Klar war, dass der zweite Tabellenplatz für diesen Spieltag sicher sein würde. Die zwei Gegentore kamen trotzdem blöd daher.
Jetzt hat der total überfliegende BAK bereits sechs Punkte Vorsprung und drei Teams sind nur jeweils einen Zähler hinter Babelsberg. Die Leistungsunterschiede sind wirklich gering im oberen Teil der Tabelle. Dass alle gegen alle gewinnen können, ist deshalb kein Allgemeinplatz, sondern schlicht die bedrohliche Wahrheit – und selbstverständlich auch ein Versprechen.
Wenn die Hälfte der Liga stark genug ist, um sich für die Meisterschaft zu empfehlen, ist das schon ordentlich spannend. Wenn dein Team im Rennen ist, umso schöner. Zunächst aber muss der Ausreißer BAK angehalten werden. Die nächste Chance dafür hat Babelsberg, am kommenden Freitag „im schönsten Stadion dieser Welt“. Na denn… (krt)