Warum es im Karli kein alkoholfreies Bier gibt, ist ein völliges Rätsel. Selbst am Babelsberger Sportplatz Sandscholle bekommt man das hin, wie wir am Sonntag herausfinden durften. Vielleicht liegt das auch ansonsten recht umfangreiche Angebot jugendfreier Getränke an der inklusiven Familienorientierung des Vereins Concordia Nowawes. Das darf gerne auch überall anders Schule machen.

Nicht nachahmenswert jedoch ist die Schiedsrichterleistung der Begegnung. Ein Unparteiischer, der angesichts von 200 Fans sich bereits in der Champions League zu wähnen schien und nicht nur mit Spielern und Trainern, sondern schließlich sogar mit (im großen und ganzen gutmütig) pöbelnden Zaungästen klärende Gespräche führen wollte.

Etwas unerwartet beim Besuch eines Spiels der 2. Kreisklasse Havelland C kam sogar Pyrotechnik zu Einsatz, was prompt zur ersten Unterbrechung des Spiels führte. Eines Spiels, das auch auf dem Platz nichts an Dramatik vermissen ließ. Der junge und bei aller demonstrativen Ablehnung übergroßen Leistungsdrucks doch recht ehrgeizige Kader der Gastgeber traf mit Blau-Weiß Stücken auf ein Team, dessen Beharrlichkeit mindestens genauso hoch, das Durchschnittsalter aber noch 15 oder mehr Jahre höher lag. Auf dem Kunstrasen in brennender Brandenburger Sonne schenkte sich da niemand was.

Die Gäste gingen zunächst mit einem Tor in Führung, lagen, nachdem Concordia einen Gang zulegte, aber bald im Rückstand, den sie jedoch noch nach der 70. Minute von 4:1 auf 4:3 verkürzen konnten. Und dann gab der Schiri entnervt auf. Nachdem gelbe Karten, in alle Richtungen verteilt, anscheinend ausgegangen waren, setzte es noch eine rote wegen Renitenz drauf. Es folgte wegen verschlepptem Verlassens des Spielfelds die zweite Unterbrechung und schließlich der vorzeitige Abbruch. 3 Minuten wären da noch zu spielen gewesen. Schade eigentlich, beiden Teams wäre es zu gönnen gewesen, die zu diesem Zeitpunkt durchaus offene Begegnung auf dem Platz und nicht in einem muffigen Verbandsbüro zu beenden.

Ein Schild vor blauem Himmel, darauf steht "Volles Rohr Nulldrei!"
Voll wie die Rohrspatzen das nächste mal vielleicht wieder, gibt ja kein alkfreies Bier

Schon mittags hatte Nulldrei seinen Auftritt gegen Germania Halberstadt. Auch hier drehten die Gastgeber einen 0:1-Rückstand nach einer zumindest in der ersten Halbzeit etwas ermüdenden Partie. Zwei Tore in den letzten zehn Minuten. Das war irgendwie unnötig spannend, aber immerhin ein befreienderer Saisonabschluss, als wenn die Serie von zwölf sieglosen Spielen noch einmal verlängert worden wäre. Laut Ostsport kann in den nächsten Tagen mit der Verkündung des neuen Trainerteams für den SV Babelsberg gerechnet werden. Mal sehen, ob dann in der nächsten Saison noch mehr als jene drei Spieler dabei sind, deren Vertragsverlängerung bisher verkündet wurde. Nach dem Chaos der letzten Wochen wäre niemandem der Wunsch nach geordneteren Verhältnissen als bei Nulldrei zu verdenken. (krt)

Blick auf einen eingeklappten Flutlichtmasten
Das war’s für diese Saison. Das letzte Heimspiel im Karli ist durch

Von BoB